Donnerstag, 28. Juni 2012

Burgruine Stauf



Die erste wär geschafft!

Und ich auch. - Muskelkater lässt grüßen.


Die Burgruine Stauf liegt im Gemeindegebiet Haibach ob der Donau, gar nicht weit entfernt von der wunderschönen Schaunburg. Wer genaueres über Alter und Geschichte der Burg wissen möchte, der findet dazu ganz viele Infos im Internet.

Auf der Schaunburg war ich schon ganz oft. Die Stauf habe ich als Kind das letzte Mal besucht, und konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Also war es an der Zeit sich die alten Mauern einmal anzusehen.

Wer zur Ruine Stauf will, der muss ein klein wenig bergauf wandern. Das Auto stellt man in der sogenannten Steinwänd ab. Der Weg ist aber breit und gut planiert. Natürlich hab ich viel länger gebraucht als die angeblichen 40 Minuten Fußweg. Ich hätte es aber ahnen können! Wenn meine Eltern sagen "Es ist nur ein kleiner Spaziergang!" dann kann ich mich darauf verlassen, dass mir am nächsten Tag alle Muskeln weh tun.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich beim Wandern gleich zweimal eine falsche Abzweigung genommen habe und dann wieder zurück gehen musste. Für die Zukunft: Bleib einfach auf dem breiten Weg und bieg erst ab wenn du ein passendes Hinweisschild siehst!
Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass sich der Weg wirklich ein wenig eigenwillig um den Hügel windet, erst bergauf und dann wieder länger bergab geht. Die heiß ersehnte Ruine ist natürlich bis zum bitteren Ende nie zu sehen. Da kommen nach einer Stunde schon mal Zweifel ob man richtig ist. (40 Minuten Fußweg - von wegen!)

Zwei Spaziergängerinnen mit Hund dürfte es genauso gegangen sein. Als wir uns beim Hin- und Herlaufen das dritte Mal begegnet sind, bin ich verzweifelt gefragt worden wos denn hier zur Stauf geht. Mädels, wenn ich das wüsste wär ich doch schon längst oben! Die beiden haben dann aufgegeben und sind wieder zurück zum Auto marschiert. Ich dachte mir, das kanns ja nicht sein, und hab tapfer und vermutlich komplett rot im Gesicht noch einen Anlauf gestartet.

Am Wegesrand kommt man irgendwann einmal an einem kleinen Erdkeller vorbei. Der sieht wenigstens ein bisschen burgig aus, und man bekommt wieder Hoffnung doch noch ans Ziel zu kommen. Bevor es soweit ist gehts aber nochmal ordentlich bergauf. Aber zumindest kommt man bei der nächsten Abzweigung endlich wieder an Wegweisern Richtung Burg vorbei. Auf diesem Waldhügel gibt es also doch noch eine Burg.


Trotzdem ist die kleine Wanderung zur Burg sehr schön. Man geht bergauf durch den Wald und hat an der abfallenden Seite des Hügels bald einen schönen Blick über das nähere Land. Wer die Burg etwa Mitte Juli besucht, darf sich über viele Himbeeren am Wegesrand freuen! Bis auf die beiden Hundedamen bin ich nur einem einsamen Jogger begegnet. Ansonsten gabs noch zwei überraschte Rehe und einige Waldmäuse zu sehen. Gar nicht so schlecht für einen warmen Sommerabend unter der Woche.

Burgfried
Eingangstor
Das erste was man von der Burg zwischen den Bäumen hervorblitzen sieht ist der Burgturm. Mitten auf der Hügelspitze hat sich die Burg ein sonniges Plätzchen ausgesucht.
Auf einer kleinen Lichtung vor der Burg stehen Tisch und Bänke für müde Wanderer. Wo ich endlich da war, war an eine Rast aber natürlich nicht zu denken. Durch ein gemauertes Tor an der linken Turmseite kommt man über eine Steintreppe in den Burghof.




Tafel mit Gedicht
Innenhof
Die Burg ist wirklich sehr klein, dafür aber umso charmanter. Der Verein zur Rettung der Burgruine Stauf dürfte sich gut um die alten Mauern kümmern, denn das was noch von der Burg übrig ist wirkt gut befestigt und abgesichert.
Im Innenhof gibt es neben einer Sitzmöglichkeit sogar eine Grillstelle und einen Lagerfeuerplatz. Wer hier campen möchte ist durch die Burgmauern gut vor Wind geschützt und findet sogar ein wenig Feuerholz.



Eingangstür zum Burgturm.
Der Burghof mit angrenzendem Palais ist schnell erkundet. Starke Mauern mit abgerundeten Fenstern und Luken, ein paar übrig gebliebene Zinnen und ein vergitterter Brunnen im Burghof - mehr ist vom ehemaligen Sitz der Herren von Schaunberg nicht mehr übrig geblieben.
Abgesehen vom Burgfried natürlich! Sobald man die schwere, beschlagene Tür geöffnet hat sieht man eine steile Treppe und erstmal nur Dunkelheit. Da soll ich wirklich rauf? Der Turm ist innen durch ein Holzgerüst begehbar.




Das Innere des Turmes.
Burghof
Schnell die Höhenangst verdrängen und los gehts! Das Holzgerüst ist gut abgesichert und massiv gebaut. Zum Glück gibt es keine Zeugen dafür, dass ich bei der Erstbesteigung manch wacklige Passagen auf allen Vieren gemeistert habe. Aber weils eh keiner gesehen hat, musste mein Stolz nicht sehr darunter leiden.
Dafür wird man dann schon bei der ersten Fensterluke mit einem Blick in den Innenhof und der ersten Vorahnung vom wunderschönen Ausblick belohnt.



Fensternische im Turm.
Falltür zur Plattform.
Bei zwei Fensternischen mit eingemauerten Bänken sieht man wie dick die Turmmauer wirklich ist. Hat man die Hälfte des Turmes geschafft, befindet man sich etwa auf Höhe der umliegenden Baumwipfel. Wer sich nicht bis ganz nach oben traut hat hier bereits eine wunderschöne Aussicht.
Ich war aber mutig und bin ganz nach oben!
Irgendwann enden die Treppen an einer Falltür in der Decke die man aufdrücken muss. So gelangt man dann endlich auf die Aussichtsplattform.


Die Aussicht von der Plattform des Burfriedes.
Im Abendlicht war die Aussicht natürlich besonders schön. Im Hintergrund kann man sogar die Donau sehen. Oben auf der Plattform gibts sogar noch eine Bank, aber still sitzen war erstmal nicht möglich.

Stolz auf die Burgbesteigung
Symbole im Zement.
In der Zementbefestigung der Burgzinnen finden sich Zeichen und Symbole. Vielleicht zum Schutz vor Unwetter? Ich traue es der Burg jedenfalls zu auch die nächsten 100 Jahre locker zu überstehen. Trotzdem sollte man mit dem nächsten Besuch nicht ganz so lange warten. Mein Besuch neigte sich  jedenfalls dem Ende zu, und nach einem langen Rundumblick wars Zeit sich wieder auf den Heimweg zu machen. Zum Abschluss gibts noch ein paar Bilder von der wunderschönen Ruine Stauf. Bis zum nächsten Mal!



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